[v2, also überarbeitet] Der schlechteste deutschsprachige Film der We…äh Deutschlands

Ich hätte es kaum für möglich gehalten, aber „The Last Airbender“ als schlechtester Film, den ich je gesehen habe, bekommt Gesellschaft. Nämlich von einem Streifen, der eigentlich für eine romantische Komödie recht vielversprechend klang. „Mann tut was Mann kann“ heißt er und hat in den Hauptrollen einen faden Wotan Wilke Möhring und eine eigentlich hübsch anzusehende Jasmin Gerat (die mit den kurzen dunklen Haaren aus den Til Schweiger-Filmen nach „Keinohrhasen“).

Dass WWM (höhö, muss man ja an Günther Jauch denken) so unansehnlich ist und der Rest der eigentlich sympatischen Truppe (von JJL (aka Münster-Börne) über den dünnen der Musterknaben (Oliver Korritke) bis hin zu Karoline Schuch, den Vergangenheitsvater aus „Almanya“ (Fahri Yardim) und Axel Stein) auch, liegt vor allem an dem furchtbaren Drehbuch. Der Vorspann zeigt einen Nachtflug über Berlin, natürlich nicht so großartig geschnitten wie in „Up in the Air“ und einen WWM, der versucht sich von seinem One-Night-Stand zu entfernen. Urbanität und liberale Sexualmoral scheinen also die großen Themen zu sein. Das Problem des Films ist aber der Charaker des WWM, der zwar auf der einen Seite einen auf Aufreißer macht, aber auch gegenüber seiner Stieftochter in ehrlichen und guten Worten die Sache mit Liebe und Sex erklärt. Er bleibt dem Zuschauer bis zum Schluss ein Rätsel, aber keins, das ich oder wohl irgendwer gern lösen möchte. Anstatt seinen Charakter einzuführen, ihn dem Publikum sympatisch zu machen, damit ein bisschen Identifizierung stattfindet, oder einfach nur zu zeigen, schließlich hat er mit auch noch jeder kleinen Nebengeschichte zu tun, wird also über 100 Minuten ständig im Bild, sieht man ihn einfach nen Hund ausführen, dem er nicht gewachsen ist. Das lustigste an der Szene ist die Ordnungsamtbeamtin, die gegen Ende des Films nochmal auftaucht und ihm wieder eine 300€-Strafe aufbrummt wegen „kein Maulkorb“. Oliver Korritke taucht dann bald auf, der ist in die Kellnerin Karoline Schuch verknallt und die beiden kommen auf unglaubwürdigste Weise zusammen. Doch nicht nur ein Pärchen entsteht, dass hätte nie entstehen dürfen, auch Jasmin Gerat lässt am Ende des Films, am Höhepunkt, am Brautaltar ihren eigentlichen Bräutigam für WWM sitzen. Warum, das ist total nicht nachvollziehbar, denn es kriselt überhaupt nicht zwischen ihrem Verlobten und ihr und WWM und sie haben keine romantische Szene zu zweit, außer, dass sie ihm einfach Sex anbietet einen Tag vor der Hochzeit. Total bescheuert? Genau.

Dann zu JJL: Der spielt nen Pseudoschmierheini-Arbeitskollegen aus dem Verlag, der bei WWM in seine riesige schicke Bude einzieht und dann ist da noch der gescheiterte Künstler Fahri Yardim, um dem ganzen einen mulitkultimultischichti Berlindrive zu geben. Das einzige was vom Film hängen geblieben ist, und daran erkennt man woran ich mich klammern durfte, um der Chose wenigstens etwas abzugewinnen, sind die beiden (halb)nackten Tatort-Nebenkommisarinnen (aus Stuttgart (die Schwarzhaarige) und Münster (ja, Nadechda). Beide schliefen zwischendrin mit WWM und sind irgendwie unterhaltsam in ihren fast schon cameohaften Auftritten, aber die Handlung – welche Wunder – trägt das überhaupt nicht weiter. Dass der Film einfach nur furchtbar ist, sieht man einer Szene, die eigentlich für Erheiterungsmomente sorgen könnte, da hier ein filmdramaturgisches Urklischee bedient wurde: nach dem Koitus von WWM und der Stuttgarterin stürmt der Freund mit Mexico-Band im Schlepptau (um seinen Heiratsantrag musikalisch zu untermalen) ins Schlafzimmer und erwischt die beiden. Wer also aus dämlichen Drehbuchstellen nicht mal schafft, wenigstens einen altbackenen Gag zu reißen, dem ist nicht mehr zu helfen.

Fazit, für 5€ im Müller hätte es doch die „Gravity“-DVD sein dürfen, dann hätte wenigstens einer der beiden Zuschauer gestern Abend Spaß gehabt.

PS: v2 bezieht sich auf claus kleber gestern abend und den bericht über die neue ami-rakete!

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