Monatsarchiv: März 2016

Patriotismus ist stärker als Rassismus

Am Ende kann nur Abraham Lincoln ein zutiefst geteiltes Volk einen (oder zumindest zwei seiner Individuen). Was für eine scheinbar heilende Botschaft, die auch etwa 150 Jahre nachdem der Film spielt (also heute) gebraucht wird. Quentin Tarantino versucht wie Jon Stewart in den letzten Jahren seiner Daily Show die mehrfach gespaltene Nation auf einen (oder zwei) gemeinsamen Nenner zu bewegen: Patriotismus, also den Glauben an das Gute im Keim der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese in der Coda des Films eingeschobene Botschaft werden Menschen, die noch keinen „Tarantino“ gesehen haben, leicht übersehen, denn auf diese eine Botschaft arbeitet der Film überhaupt nicht hin. Die Tarantino-Neulinge werden sich nach dem Besuch von „The Hateful 8“ vermutlich leicht verloren und verwirrt in derselben Position widerfinden, wie vom Partner abservierte 16-Jährige: “Soll es das gewesen sein?“.[1] Insbesondere wenn man den Film nicht in der originalen englischen Fassung geschaut hat, kann man den Schauern nicht übel nehmen, dass ihnen beim nach Hause Gehen nur noch der Eindruck eines geschwätzigen Gemetzels hängen bleibt. Wer davor keine Tarantino-Filme mochte, wird sie auch „The Hateful 8“ nicht mögen.

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