Dass ich bei Ankunft mit einem öffentlichen Bus, von außerhalb kommend, gleich wieder die eine Straßenecke erkennen würde, die ungefähr zum „New World“ in Ponsoby hinführt, in dem ich schon mehrfach einkaufen war, hätte ich mir nicht sofort zugetraut. Dass ich dann auch noch freundschaftlich heimatliche Gefühle bekam, als ich die steile Franklin Road hochgeächzt war und mich die Hostelfrau, die ich in meiner Abrechnung mit dem Backpackerleben (irgendwann im Februar oder so) als Mädel mit hysterischem Lachen bezeichnet hatte, wieder erkannt hat, zumindest tat sie und auch die anderen Mitarbeiter so, hätte ich noch heute Morgen für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten. Da dachte ich nämlich noch voller Bange an die kommenden Stunden, in denen kostengünstig reisen wollte: Nach vier Monaten unterwegs hatte ich noch nie getrampt. Oder gehitchhiked wie es im denglischen Backpackerslang heißt. Ok, einmal schon, aber das war als meine Speiche brach und ich zurück zur Werkstatt musste. Außerdem zählt das nicht, weil die Distanz ich zur Not auch hätte laufen können. Ich wollte und musste ins 229km entfernte Auckland und saß, meinen Mango-Kardamom-Vollfett-Joghurt mampfend, in der Küche eines Hostels in Paihia in der Bay of Islands, die in der Tat – und da hatte der ansonsten mittlerweile von mir wegen seines Schwerpunkts auf teure Touriaktivitäten verhasste Lonely Planet Recht, obwohl ich sagen muss, die Nordinsel war noch ganz erträglich – etwas überbewertet ist, solange man keinen Helikopterpilot ist oder ein Boot besitzt. Der vorgestrige etwa 550km lange Ausflug mit zwei Argentinierschwestern, einer Amerikanerin, die in Australien lebt und einem Schweizer mit rätoromanischen Namen, zum Cape Reinga und zurück hatte den Aufenthalt aber lohnenswert gemacht. Wir starteten früh und deshalb waren wir auch die ersten, bzw. erst einmal die einzigen an der nördlichsten zugänglichen Spitze der Nordinsel. Die Morgensonne leuchtete zwar nicht mehr goldgelb, aber ließ den Leuchtturm und den dahinter angebrachten Wegweiser (Los Angeles 10250km, Südpol 5000km usw.) so erstrahlen, dass wir erst alle unsere Fotoapparate zückten, sie dann verstauten und ganz entspannt einen tollen Flecken dieser Erde genossen, bevor der Bus „Harrisons Cape Runner“ eine Horde Rentner ausspuckte. Dabei dachte ich natürlich nicht, während ich frühstückte, sondern nur an die bevorstehenden 229km. Weiterlesen
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